1935 errichtete er dann ein Haus, in dem er seinen Lebensabend verbrachte. Herbert Schempp sollte sein Geschäft nicht lange führen, denn auch er musste bald an die Front, wo er schwer erkrankte und 1944 verstarb. So musste wiederum eine Frau das Geschäft allein führen. Es war Herberts Frau Marie, die in der schweren Zeit des Zweiten Weltkrieges mit drei kleinen Kindern plötzlich ohne Mann mit einem Geschäft allein war. Im Jahre 1948 heiratete sie den gerade aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrten Fleischermeister Max Mucke, mit dem sie gemeinsam die Fleischerei und Gastwirtschaft bis 1971 führte. In diesem Jahr übernahm Marie und Herberts Sohn Fleischermeister Karl Schempp mit seiner Frau Christine das Geschäft. Sie erweiterten die Fleischerei weiter, indem sie 1978 einen neuen Kühlraum bauten und 1981 den Laden vergrößerten. Eine noch stärkere Konzentration auf die Fleischerei bedeutete allerdings, dass die Gastwirtschaft im Jahre 1974 geschlossen werden musste.
Nach der Öffnung der Grenzen und der Wiedervereinigung waren junge dynamische Kräfte gefragt. Jetzt konnte Karls Sohn Thomas, der im Mai 1984 seinen Meister als 22 jähriger gemacht hatte, endlich seine Ideen verwirklichen. Er übernahm gemeinsam mit seiner Frau Sigrid das Geschäft seiner Eltern und begann sofort mit der Modernisierung, um den neuen hohen Forderungen gerecht zu werden.